Alles im grünen Bereich? – Nachhaltig Wirtschaften zwischen Sein und Schein

Umwelt Tage Bremen 2012

15. Okt. – 18. Nov. 2012

Begriffe wie Ressourcenschutz, Klimaneutralität und Nachhaltigkeit klingen gut. Vielen großen Konzernen ist klar geworden, dass sich Produkte mit diesen Eigenschaften besser vermarkten lassen.

Doch wie nachhaltig sind diese Produkte und die Versprechungen der Industrie wirklich? Welche Produkte verdienen tatsächlich ein grünes Label und welche schmücken sich zu Unrecht damit? Wie sieht eine ernstgemeinte nachhaltige Unternehmensphilosophie aus? Hat der Kunde eine Chance, zwischen gut gemachter Werbung und falschen Versprechungen zu unterscheiden? Mit Diskussionen, einem Workshop zu Unternehmensgründungen und einer Projektschulwoche zur Berufsfindung galt es eine breite Sensibilisierung für nachhaltiges Wirtschaften, Arbeiten und Konsum im „grünen“ Bereich zu schaffen.

In einer Projektschulwoche setzten sich Schüler und Schülerinnen der 10. Klasse der St. Johannis Schule mit den Berufs- und Ausbildungsperspektiven in der nachhaltigen Wirtschaft sowie ihren eigenen Zukunftswünschen und beruflichen Zielen auseinander und organisierten eine Jobmesse mit ökologisch-orientierten Angeboten dazu.

„Aus den Augen – Aus dem Sinn?“ war der Titel einer Diskussion, die die wirtschaftliche Nutzung von Algen behandelt und ihre Rolle bei der Bindung von CO2 kritisch hinterfragt hat.

Unter dem Titel „Eco-Entrepreneurship“ sollte ein Workshop für interessierte Studierende stattfinden, in dem Anregungen erarbeitet werden sollten, wie man von der ökologischen Idee zur Unternehmensgründung kommt. Fachlichen Rat sollten dabei Professoren, MitarbeiterInnen der Existenzgründunginitiative BRIDGE und ein Unternehmensvertreter einer beispielhaften Praxisumsetzung erteilen.

In der Ausstellung „Made in? Made by? – Auf den Spuren unserer Kleidung“ zeigte sich, wie unsere Kleidung in einer globalisierten Welt produziert wird und welche Handlungsoptionen wir als Verbraucher haben.

Die nachhaltige Textilwirtschaft war auch das Thema einer weiteren Diskussion. Der Fokus lag hier zum einen auf Herstellung und Produktionsbedingungen und deren lokalen wie globalen Auswirkungen als auch zum anderen auf dem Konsum- und Entsorgungsverhalten unserer Gesellschaft.

Den Abschluss der Umwelt Tage Bremen 2012 bildete der schon traditionelle Kurzfilmabend, bei dem die besten Einsendungen des diesjährigen Wettbewerbs prämiert wurden.

Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993