Leeuwarden, “Prototype Bootwoningen”

Eröffnet wurde die Exkursion in Leeuwarden mit einem Vortrag zum Thema Floating Homes von Prof. Han Slawik.

Die Tatsache, dass viele Teile der Niederlande unterhalb des – stetig steigenden – Meeresspiegels liegen, begründet die Notwendigkeit, sich mit dem Thema Wohnen auf dem Wasser auseinanderzusetzen. Ein weiterer Aspekt seines Vortrages war die Entwicklung verschiedener Schwimmkörpertechniken. Zum einen gibt es sogenannte Schwimmkörper aus EPS (expandiertes Polystyrol). Bei dieser Technik werden verschiedene Lagen Polystyrol mit Beton ummantelt. Auf diesem EPS-Schwimmkörper wird dann das „Haus“ montiert. Bei der zweiten Technik werden Wannen aus Leichtbeton gefertigt. Im Gegensatz zu den EPS-Schwimmkörpern kann der Hohlraum der Wanne als Keller oder als zusätzlicher Raum genutzt werden. Der EPS-Schwimmkörper gilt als nahezu unsinkbar.

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Der Vortrag von Prof. Slawik wurde in dem Prototyp eines schwimmenden Hauses in Leeuwarden gehalten. Entworfen wurde das Haus von dem Architekten Bart Jan van den Brink. Während einer Führung von Herrn van den Brink, der in diesem Haus auch lebt, erfuhren die Teilnehmer der Exkursion nähere Details über das Objekt. Das Haus mit ca. 150qm Wohnfläche steht auf einer Betonwanne. Das Obergeschoss bietet ausreichend Platz für Vorträge und Präsentationen. Sanitär- und Küchenbereich wie auch das Wohn- und Schlafzimmer befinden sich im Erdgeschoss. Das Untergeschoss bzw. der Hohlraum der Wanne bietet ausreichend Platz für die Elektroinstallation und Wasserbehälter. Das schwimmende Haus verfügt sowohl über eine Wasseraufbereitungsanlage als auch über Solarzellen und eine Photovoltaikanlage und ist somit nahezu autark.

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Fotos: © Jennifer Petry

Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993