Stadtgesellschaft zum Wasser

Wohnen und Wasser in der Planung

Während der Umwelttage 2010 hat sich ÖkoStadt dem Schwerpunktthema Wasser gewidmet. Auch der neue Flächennutzungsplan der Stadt Bremen setzt bezüglich des Lebens am und mit dem Wasser deutliche Akzente. Betont wird die historisch gewachsene Bedeutung des Lebens- und Umweltraumes Wasser, aber auch die damit verbundenen Gefahren im Rahmen des Klimawandels.

Dieser führt in Städten mit Wasserlage durch zunehmende und verstärkte Hochwassersituationen im und oberhalb des Tidebereiches zu Problemen. Doch neben den Risiken sollten unserer Meinung nach auch die Chancen dieses Lebensraumes in den Blick genommen werden. Die Stadt kann das Wasser als zentrales Element der Umwelt in das Stadtleben integrieren. Sie muss sich nicht vom Wasser absetzen.

Wohnen, Wirtschaft, Freizeitaktivitäten sowie kulturelle und touristische Schwerpunkte finden sich am Fluss. Beobachten kann man dies auf dem Stadtwerder oder in der Überseestadt. Hier gehen Flusslandschaft, Erholungsräume und Wohn- sowie Kulturareale in Nachbarschaft zur gewerblichen Nutzung ineinander über.

Die Stadtgesellschaft, bestehend aus den öffentlichen Akteuren, den verschiedenen Interessenverbänden und den Bürgern sollen im Rahmen eines öffentlichen, aber nicht förmlichen Diskussionsprozesses an einen Tisch kommen. Dabei sollen Nutzungskonzepte für die Räume am und um das Wasser vorgestellt und diskutiert werden. Denn der kulturelle und demographische Wandel der Stadtgesellschaft hat auch andere Erwartungshaltungen der Bürger an den Umgang und Zugang zur Natur hervorgebracht. Stimmen diese noch mit den derzeitigen Nutzungskonzepten überein, oder sind Veränderungen erforderlich?

ÖkoStadt Bremen hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die vielen Akteure an einen Tisch zu holen. Wir wollen die Diskussion begleiten und unsere Vorschläge einbringen.

Die kulturelle-, touristische- und Freizeitnutzung des öffentlichen Raums sollen im Rahmen eines völlig neuen Konzeptes miteinander verbunden werden. Ideen wie wassernahes Wohnen, Wohnen auf dem Wasser und Grünverbindungen am Wasser haben dabei den Anfang gemacht (Floating Homes).

Auf einer Exkursion zum Planungsbüro Dörnfeld in Wildau bei Berlin mit Besichtigung von Anlagen und Entwicklungsprojekten sollen die praktischen Einblicke vertieft werden. Es soll dabei auch zu einem Meinungsaustausch mit Berliner Behördenvertretern kommen.

Die Hauptziele unseres neuen Projektes:

  • Begleitung des Diskussionsprozesses in Bremen unter Einbeziehung der interessierten Öffentlichkeit und des Fachpublikums
  • Meinungsaustausch mit Behörden vglb. Stadtstaaten und Standorte am Wasser

Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993