Urbane ÖkoStadtspaziergänge 2013

„Ins Grüne geplant – Konzepte des Wohnens im Grünen“

Das Leben im Grünen besitzt einen beständigen Wert. Die Konzepte des Neuen Urbanismus und der Rückkehr in die Stadt verändern nichts an der grundsätzlichen Sehnsucht nach Natur oder Grünflächen vor der eigenen Haustür. Dazu passt, dass die Konzepte von Urban Gardening oder Urbaner Landwirtschaft an Popularität gewinnen.

Die Ausgestaltung des Lebens im Grünen mit städtischem Flair ist allerdings eine monetäre Frage. Denn Grundstücke mit großem Garten, mit Blick auf die Weser oder in der Nähe eines Parks haben einen hohen Preis. Alternativ auf das Land zu ziehen bedeutet hingegen ein stetes Einpendeln in die Stadt. Sich tatsächlich aus der Stadt verabschieden um naturnah zu leben, wollen hingegen die Wenigsten.

Mit klassischen Konzepten der Gartenstadt von Ebenezer Howard oder der Charta von Athen mit der Trennung von Arbeiten und Wohnen haben diese modernen Ausformungen allerdings eher weniger zu tun. Anstatt großen Bevölkerungsgruppen den Zugang zu einem gesunden Leben jenseits der Belastungen und Emissionen der Fabrikviertel zu verschaffen, werden in ihnen partikulare Individualinteressen bedient. Der allgemeine Zugang zu Grünflächen wird hier privatisiert und weniger Privilegierten entzogen. Der starke Verbrauch grüner Fläche für suburbane Wohnsiedlungen produziert weiterhin ungeklärte Umweltprobleme.

Die Urbanen ÖkoStadtspaziergänge 2013 führen an drei Orte, die exemplarisch für unterschiedliche Konzepte des Wohnens im Grünen stehen. Die Reise führt dabei auch aus dem Stadtzentrum hinaus in die Peripherie von Bremen. Die ausgewählten Orte sind der Stadtwerder, das Mühlenviertel in Horn/Lehe und das Ökodorf in Lilienthal. Sie alle sind aktuelle Beispiele für derzeitige Entwicklungen, andererseits bieten sie auch Anknüpfungspunkte zu künftigen Stadtentwicklungsdiskussionen. So wird es auf allen drei Spaziergängen ein Thema sein, inwieweit Grünflächen/Natur als Standortfaktor genutzt werden, wie sehr sie als Erholungsraum dienen und welche Lebenseinstellung zum Grün von den Bewohnern bezogen wird.

 Urbaner Spaziergang, Foto@: AAA

Die Spaziergänge fanden in diesem Jahr am 25. August, 22. September und 20. Oktober statt.

Ein Resumée zu den einzelnen ÖkoStadtspaziergängen finden Sie im blog von AAA.

Zu den Urbanen ÖkoStadtspaziergängen allgemein:

Ziel der Spaziergänge, die in Kooperation mit dem Autonomen Architektur Atelier durchgeführt werden, ist es, den Teilnehmenden einen visuellen Eindruck aktueller Stadtentwicklung zu vermitteln.

Die beiden fachlich ausgewiesenen Dipl. Ingenieure (Architektur/Raumplaner) Daniel Schnier und Oliver Hasemann erläutern ökologische, historische und technische Fakten zur Stadtentwicklung und Stadtteilgeschichte und verhelfen dadurch zu neuen Eindrücken der Umgebung und einer veränderten Wahrnehmung des Stadtraums. Die direkte Konversation und Diskussion während des Rundgangs sind ausdrücklich erwünscht.

Die Spaziergänge sind barrierefrei, kostenlos und setzen keine Fachkenntnisse voraus.

Dauer: ca. 2-3 Stunden.

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Die ÖkoStadt Spaziergänge sind gefördert durch den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr.

Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993