Urban Gardening Kongress

Referentinnen und Referenten

Nils Aguilar

ist ein deutsch-französischer Filmemacher und Soziologe, der als Dokumentarfilmer in Berlin und Paris arbeitet. Seine auf zahlreichen Reisen gewonnene Einsicht in die dramatischen Auswirkungen einer kurzsichtigen, profitgesteuerten Agrarpolitik sowie sein Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Bodenerosion und kulturellen Erosionserscheinungen haben ihn
früh bestärkt, mit dem Medium des Dokumentarfilms möglichst viele Menschen zu erreichen und zum Handeln zu animieren.

‚Voices of Transition’ ist das Ergebnis von mehr als 4 Jahren leidenschaftlicher Arbeit, parallel zum Soziologie- und Philosophiestudium in Paris. Zwei Stipendien, die Hilfe vieler Freiwilliger rund um den Globus sowie ein Unterstützer-Appell im Netz (Crowdfunding) haben es ihm erlaubt, dieses Projekt fertig zu stellen. Seine derzeitigen Themenschwerpunkte sind gesellschaftliche Transformationsprozesse, Transition Towns und Agrarökologie.
_______________________________________________________

Prof. Dr. Mathias Binswanger

studierte Wirtschaft an der Universität St. Gallen, wo er das Studium mit dem Lizentiat abschloss. Er promovierte an der Universität Kassel und habilitierte wiederum an der Universität St. Gallen. 1998 erfolgte von der Fachhochschule Nordwestschweiz die Ernennung zum Professor. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Makroökonomie, Finanzmarkttheorie, Umweltökonomie sowie in der Erforschung des Zusammenhangs zwischen Glück und Einkommen.

Mathias Binswanger publiziert sowohl in Fachzeitschriften als auch in der Presse. Für die Zeitschrift Schweizer Monat schreibt er seit März 2011 alle zwei Monate eine Kolumne in der Rubrik Marktplatz, und für die Zeitschrift Bilanz verfasst er jeden Monat eine Kolumne zu ökonomischen Trends. Er ist Autor des 2006 erschienenen Buches “Die Tretmühlen des Glücks”, das in der Schweiz zum Bestseller wurde. Im September 2010 erschien sein neuestes Buch “Sinnlose Wettbewerbe”.
_______________________________________________________

Heike Brückner

ist Dipl.-Ing. für Landschaftsarchitektur und arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Stiftung Bauhaus Dessau. Dort sind ihre Arbeitsschwerpunkte die Forschung, Planung sowie Gestaltungsprojekte zu den Themen „Postindustrielle Kulturlandschaft“ und „Produktive Stadtlandschaften“.

In den 90er Jahren Mitbegründung des Projekts Industrielles Gartenreich als Transformationsmodell für nachhaltige Regionalentwicklung in der Region Dessau-Wittenberg-Bitterfeld, seit 2000 Gestaltung und Kommunikation von Transformationsprozessen in „Schrumpfenden Städten“. Im Jahr 2001 wurde durch die Stiftung Bauhaus Dessau die IBA Stadtumbau 2010 initiiert; in diesem Rahmen maßgeblich am Entwurf und der Realisierung des Dessauer Stadtumbaukonzepts „Stadtinseln: Urbane Kerne, Landschaftliche Zonen“ mit der Entwicklung eines neuen innerstädtischen Landschaftszugs beteiligt und verantwortlich für das 400-qm-Claim-Projekt. Das Projekt war ausgestellt auf der Architekturbiennale in Venedig 2008. Aktuell: „Energielandschaften3.0“ als Aushandelungsmodell neuer StadtLandschaften.
_______________________________________________________

Abdelhafid Catruat

wurde 1971 in Marokko geboren und kam im Alter von 5 Jahren nach Bremen. Als Sohn eines Gastarbeiters durchlief er alle Stationen des Migrationsprozesses. Sein Weg aus dem sozialen Brennpunkt, Bremen – Tenever, führte ihn vom Hauptschulabschluss über das Abitur und fand eine fachliche Vollendung im Diplom als studierter Sozialpädagoge.

Abdelhafid Catruat arbeitet seit 1995 als Migrations- und Integrationsexperte und verfügt über eine nahezu zwei Dekaden umfassende Erfahrung, bei der Gestaltung und Begleitung von Integrationsförderung durch Migrantenorganisationen und Integrationsprozessen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Sein fachliches und empirisches Wissen, die guten Beziehungen zu Menschen mit Migrationshintergrund und die ausgeprägten Strukturkenntnisse nutze er, um pragmatische Lösungsansätze zu entwickeln, die für Emigrierte, Firmen, Bildungs- und Beschäftigungsträger, Stadtteile, Kommunen und Länder Chancen und Perspektiven aufzeigen. Aktuell engagiert er sich auch als Koordinator der Interkulturellen Gartengemeinschaft Tenever.
______________________________________________________

Gabriele Friderich

ist am 31. Juli 1952 in Berlin geboren und hat eine Tochter. Sie studierte an der TU München Geographie, Städtebau sowie Raumordnung und Landesplanung und beendete dieses Studium 1984 als Diplom-Geographin. Berufliche Stationen waren u.a. das Referat für Stadtplanung und Bauordnung in München, der Regionale Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München oder die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) in Köln.

Gabriele Friderich war von 1990 bis 1996 ehrenamtliche Stadträtin in München. 1998 wurde Sie als Kommunalreferentin gewählt und war über 13 Jahre zuständig für das städtische Immobilienmanagement und verschiedene städtische Eigenbetriebe (z.B. Abfallwirtschaft der Landeshauptstadt München).
Seit dem 01. September 2011 ist sie Staatsrätin für Umwelt beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr in Bremen.
_______________________________________________________

Silvia Hable

Jahrgang 1983, Bewegungsarbeiterin und Netzwerkerin für den sozial-ökologischen Wandel von unten. Neben ihrer Arbeit als Bildungsreferentin für agrar-politische Themen und Schriftstellerin, hat sie bereits in Berlin, Lissabon und Witzenhausen Gemeinschaftsgärten (mit)begründet und bepflanzt. Organisatorin der Unvergessbar-Konferenz vom 12.-16 Juni in Witzenhausen und der Degrowth-Konferenz im September 2014 in Leipzig.

Seit 2,5 Jahren aktives und gestaltendes Mitglied von Transition Town Witzenhausen und der Solidarischen Landwirtschaft (CSA) Witzenhausen.
Hierbei kümmert sie sich derzeit vorallem um den Aufbau eines Mehrgenerationengartens in Kooperation mit einem Seniorenwohnheim, um das Unvergessbar-Projekt, um einen Treffpunkt in der Witzenhäuser Innenstadt, der “Baustelle für den Wandel” und die Implementierung einer Postwachstumskultur im Alltag.
_______________________________________________________

Prof. Dr. Jürgen Heß

ist Agrarwissenschaftler und hat an der Universität Bonn zu Fragen des Stickstoffmanagements in der Ökologischen Landwirtschaft promoviert und habilitiert. Nach fünfjähriger Station an der Universität für Bodenkultur in Wien und dortigem Aufbau eines Instituts für Ökologischen Landbau lehrt und forscht er seit 1997 an der Universität Kassel-Witzenhausen. Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit ist die Weiterentwicklung des ökologischen Pflanzenbaus.

Zu seinen Aufgaben gehört auch die Wissenschaftliche Leitung eines 300 ha großen Versuchsbetriebes. Darüber hinaus ist er in der Politikberatung tätig, unter anderem im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und bis 2012 im wissenschaftlichen Beirat Agrarpolitik des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Von 2011 bis 2012 war Mitglied der Maybe Education Group der dOCUMENTA (13).
_______________________________________________________

Volker Kranz

Volker Kranz

ist Landschaftsgärtner und Designer in Bremen, wobei seine Schwerpunkte auf Landschaftsplanung, Planungstechniken, Systeme und Ausbildung liegen.

Volker Kranz beschäftigt sich seit 1989 mit Permakultur und arbeitet seit 1991 als Permakultur Designer. Nach der Ausbildung zum Baumschuler gründete er 1984 die Firma naturgarten GmbH – ökologischer Landschaftsbau in Münster. Neben der Arbeit als Planer und Landschaftsgärtner erfolgte eine erste Beschäftigung mit Permakultur, die schnell Einzug in die Firmenphilosophie fand. Im Jahr 1994 folgte die Gründung des Landschaftsbaukollektives baumrausch in Bremen als Weiterentwicklung der naturgarten GmbH. Seitdem arbeitet er bei baumrausch als Permakulturlehrer und -tutor.
_______________________________________________________

Elke Krasny

ist Kuratorin, Kulturtheoretikerin und Stadtforscherin. Senior Lecturer an der Akademie der bildenden Künste Wien. 2006 Gastprofessur an der Universität Bremen. 2013 Gastprofessur an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg. Internationale Vortragstätigkeit. Sie arbeitet in den Bereichen Architektur, Urbanismus, aktivistische künstlerische Praxen, kritische Ideengeschichte, Erinnerungspolitiken und feministische Historiographie. Ihre recherchebasierte kuratorische Praxis resultiert in Ausstellungen, Walks, Lectures, Essays, Büchern, und Symposien.

Elke Krasny wurde 2011 mit dem Outstanding Artist Award Frauenkultur durch das Österreichische Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur bmukk ausgezeichnet.
2012 war sie Visiting Scholar am Canadian Centre for Architecture in Montréal.
_______________________________________________________

Judith Levold

Foto: Dirk Gebhard

ist Fernseh-, Hörfunk- und Onlinejournalistin und arbeitet vorwiegend als Autorin für den WDR. Schwerpunkte ihrer Berichterstattung sind Kunst und Kultur sowie die Kölner Kommunalpolitik, hier insbesondere schul- und sozialpolitische Themen.

Judith Levold hat 2011 gemeinsam mit KollegInnen im Rahmen eines Dossiers über Gentrifizierung und Immobilienspekulation auch über das brachliegende Grundstück der ehemaligen Dombrauerei in Köln-Bayenthal berichtet. Dieser zwei Stadtteile trennende „Unort“ war ihr und Nachbarn sowie KollegInnen ein Dorn im Auge und zugleich Anlass, eine Zwischennutzung des Geländes zu initiieren. Das Gelände – im Besitz des Bau- und Liegenschaftsbetriebes des Landes NRW – wird mit der Gründung des gemeinnützigen Vereins Kölner Neuland e.V. in 2011, seit vergangenem Jahr als Gemeinschaftsbürgergarten zwischengenutzt.
_______________________________________________________

Franz-Peter (Pit) Mau

wohnt als gebürtiger Rheinländer seit 1977 in Bremen.
Nach dem Abitur gings als Kriegsdienstverweigerer mit Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste in die USA, wo er als Community Organizer in Chicago tätig war. Sein Studium umfasste Geschichte, Kunst und Englisch in Bayern, NRW, USA und Bremen. Nach dem Referendariat in der Erwachsenen- und Weiterbildung verantwortete er das Buch-Projekt “Architektur der 50er Jahre in Bremen”, war Redakteur der Kunstzeitschrift “orte Kunst für öffentliche Räume“ und Projektmanager im Bremer Musikverlag JARO Medien.

Franz-Peter Mau beschäftigt sich seit 1997 intensiv mit EM. Er hat u.a. Prof. Higas grundlegendes Buch „Eine Revolution zur Rettung der Erde“ mit übersetzt, und 2001 den ersten EM-Verein in Europa mitbegründet, dessen Geschäftsführer er gegenwärtig ist. Herausgeber des vierteljährlich erscheinenden „EMJournal“ und Autor des Bestsellers “EM – Fantastische Erfolge mit Effektiven Mikroorganismen”.
_______________________________________________________

Dr. Christa Müller

Dr. Christa Müller

studierte Soziologie in Bielefeld, Marburg und Sevilla und forscht seit Jahren zu nachhaltigen Lebensstilen und neuen Wohlstandsmodellen. Nach Feldforschungsaufenthalten in Costa Rica, Mexiko und Spanien promovierte sie 1997 an der Universität Bielefeld über die Integration eines westfälischen Dorfes in den globalen Markt. Für die Dissertation erhielt sie 1998 den Schweisfurth Forschungspreis für Ökologische Ökonomie.

Christa Müller leitet die Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis sowie die Stiftung Interkultur in München. Sie lehrt an verschiedenen Hochschulen und forscht zu nachhaltigen Lebensstilen und neuen Wohlstandsmodellen. 2011 gab sie das Buch „Urban Gardening. Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt“ heraus und kuratierte die Ausstellung „Die Produktive Stadt – Designing for Urban Agriculture” für die Technische Universität Berlin und die Technische Universität München. Ihr aktuelles Forschungsprojekt behandelt die neuen DIY-Kulturen und Formen postindustrieller Produktivität.
_______________________________________________________

Dieter Rudolph

ist Vorsitzender des IMKERVEREIN BREMEN von 1875 e. V., mit ca. 170 Mitgliedern der größte Imkervereins Norddeutschlands. Der Verein verfolgt das erstrebte Ziel der Vertretung und Förderung aller Belange der Bienenhaltung als notwendiger Bestandteil der Volkswirtschaft, der Landschaftspflege und des Umweltschutzes und der damit verbundenen Öffentlichkeitsarbeit.
_______________________________________________________

Dipl.-Ing. Axel Timpe

geboren 1976, freier Landschaftsarchitekt, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur der RWTH Aachen University und Partner im Büro lohrberg stadtlandschaftsarchitektur in Stuttgart. Das Studium der Landschafts- und Freiraumplanung absolvierte er an der Universität Hannover und dem Centre d’études supérieures d’aménagement der Universität Tours.

Urbane Land- und Forstwirtschaft bilden seit dem Beginn seiner Berufstätigkeit 2003 einen Schwerpunkt der Arbeit in Planungspraxis, Forschung und Lehre. Als Mitinitiator der 2012 gegründeten COST Action Urban Agriculture Europe arbeitet er gemeinsam mit Wissenschaftlern und Praktikern aus 23 europäischen Ländern an einem Überblick über die unterschiedlichen Initiativen Urbaner Agrikultur in Europa und verfolgt das Ziel das Thema Forschung, Politik und Stadtentwicklung zu verankern.
_______________________________________________________

Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993