Bremen West

Exkursion

In der Waller Feldmark wird schon seit über hundert Jahren gegärtnert, damals kamen die ersten Parzellisten und machten das tiefliegende, nasse Weideland zu guter Gartenerde, um Obst und Gemüse für den Eigenbedarf zu ziehen. Das ist auch heute noch so, inzwischen entwickeln sich in der Nachbarschaft aber auch neue Formen des Gärtnerns.

Die Fahrradexkursion startete am Waller Bahnhof. Ganz in der Nähe, am Hagenweg/Ecke Fleetstr. entsteht seit drei Jahren der Internationale Garten Walle e.V., ein interkultureller Gemeinschaftsgarten auf 2300 qm, in dem auch Schulklassen und Kita-Kinder mit Hilfe von Umweltpädagoginnen ihre ersten Zuckererbsen ernten können.

Fotos: Bastian Gartelmann

Die nächste Station war der Türkisch Soziale Kleingartenverein in Gröpelingen, von dort ging es weiter zur „Gemüsewerft“, einem in Planung befindlichen Gemeinschaftsgarten für Gemüseanbau, in dem voraussichtlich auch ein alter Tiefbunker für eine Pilzzucht genutzt werden kann. Die Ernte wird dann später im Café Brand bei der alten Feuerwache in Gröpelingen die Speisekarte bereichern. Als nächstes stand der Betrieb von Bauer Gäbel in der Lindenhofstraße auf dem Programm, ein Landwirt also mitten in der Stadt. Vom Bauern ging es dann zum Waller Prinzengarten – in der Schule Vegesacker Straße bepflanzen Schüler, Eltern und Lehrer gemeinsam Bäckerkisten mit Obst und Gemüse, um den gepflasterten Schulhof zu verschönern.

Nach einem Abstecher zur Fleetkirche ging es zur letzten Station, dem Kaisenhaus-Museum in der Waller Feldmark in dem man sich mit Kaffee und Kuchen stärken konnte. Hier ist das Leben ausgebombter Bremer Familien „auf Parzelle“ in der Kriegs- und Nachkriegszeit anschaulich und sehr informativ dargestellt.

Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993