Urban Gardening Kongress
Die Vormittagsvorträge
Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterin Karoline Linnert, die neben Naturerfahrung und Lebensmittelproduktion auch die Bedeutung des urbanen Gärtnerns für die Selbstgestaltung des öffentlichen Umfelds und der Herstellung sozialer Bezüge in den Vordergrund rückte, begannen die spannenden Expertenvorträge.
Fotos: Britta Wiebrock
Dr. Christa Müller beschrieb die Urban Gardening Bewegung als eine „Kultur des Selbermachens und der Rekultivierung des Nahbereichs“ vor dem Hintergrund eines „bröckelnden Fortschrittsglaubens“ der Akteure. Dieser Blick auf die aktuellen Entwicklungen wurde durch die Kulturtheoretikerin Elke Krasny ergänzt, die das „Recht auf Grün“ beschrieb, wie es seit Jahrzehnten immer wieder von Städtern eingefordert wird, indem sie dem Urbanisierungsdruck durch informelle Besiedlung trotzen.
Der Landschaftsarchitekt Axel Timpe berichtete über Urbane Landwirtschaft aus dem Forschungsprojekt „Urban Agriculture Europe“. Timpe geht es dabei nicht nur um die klassischen Dimensionen von Nachhaltigkeit. „Mit urbaner Landwirtschaft lassen sich Stadtlandschaften gestalten, Urbanes Gärtnern kann Orte in der Stadt neu besetzen und definieren.“ Prof. Dr. Jürgen Heß sprach über Selbsterntegärten und betonte, dass es solche professionell bestellten Flächen durchaus auch in der Stadt geben könne, notwendiger denn je sei allerdings der ökologische Anbau von Lebensmitteln insgesamt.
Kurzbericht zu den Vorträgen von den Referenten:
Urban Gardening. Herausforderungen für eine partizipative, ökologische und inklusive Stadtpolitik des 21. Jahrhunderts von Dr. Christa Müller
Urbane Agrikulturen in Europa von Dipl.-Ing. Axel Timpe
Transparenz, Verantwortung, Gemeinschaft von der Gemüseselbsternte zur dOCUMENTA von Prof. Dr. Jürgen Heß