Rummelsburger Bucht

Fünfter Anlaufpunkt war die Region um die Rummelsburger Bucht. Bevor das Projekt von der Stadtentwicklerin Petra Nickel erläutert wurde, stellte ein mit Peter Dörnfeld befreundeter Vercharterer an diesem Standort seine Arbeit und seine Schiffe vor.
Petra Nickel hat das gesamte Projekt seit 1994 initiiert und begleitet und ist daher die kompetenteste Ansprechpartnerin. Das 131 Hektar große Gebiet wurde als städtebaulicher Entwicklungsbereich förmlich festgelegt und war, wie schon beim vorigen Areal durch altindustrielle Anlagen und Brachen gekennzeichnet und sollte in ein Stadtquartier mit 5400 Wohnungen und rund einer halben Million qm Geschossfläche für Handel, Büro und sonstiges Gewerbe entwickelt werden. Als Ende des 20.Jh europaweit über die Wiederentdeckung urbaner Wasserlagen debattiert wurde, bezog Berlin mit zwei Projekten Stellung. Einerseits Wasserstadt Berlin Oberhavel und eben die Rummelsburger Bucht.
Ende 2007 wurde das Entwicklungsrecht für den größten Teil des Gebietes wieder aufgehoben. Bis dahin wurde für den Berliner Senat vor allem die Finanzierungssituation zunehmend prekär.
Die Entwicklung war aber insoweit abgeschlossen und die Eigentümer mussten nur noch über geänderte Förderbedingungen informiert werden. Bei unserem Rundgang durch das Areal- allerdings nur auf der der Spree und von der Insel Strehlau dem See zugewandten Seite(Strehlau Dorf und –Stadt), waren wir positiv beeindruckt von der Vielfalt der architektonischen Varianten an den einzelnen Gebäuden, seien es die Vorbauten, die Balkongestaltungen, die Schrägen oder die aufsteigenden Bauweisen. selbstredend die Integration unter Denkmalsschutz stehender Gebäude in das Ensemble, die Gestaltung der Uferzonen, die Phantasie bei der Einbeziehung althergebrachter Gewerbe und der großzügigen Grünräume mit einem durchgehenden Uferwanderweg sowie die fast schon anarchische Vielfalt der Gestaltungen der Objekte auf dem Wasser.
Aus Zeitmangel konnten wir das gegenüberliegende Köpenicker Ufer mit seiner Wohn- und Gewerbebebauung nur aus der Distanz betrachten und uns Frau Nickel erläutern lassen. Dort war v.a. interessant der Umbau des ehemaligen Arbeitshauses(Kaiserreich), zum späteren Gefängnis(DDR-Zeit) und heute der Wohnanlage Loft Living.
Ebenfalls wichtig die Renaturierung des Rummelsburger Sees mit einer Teilentschlammung, Entgiftung und Entsorgung sowie der Anlage eines Schilfgürtels zur Aufrechterhaltung der Wasserqualität.

Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993