Ideenwettbewerb

Am 30.1.2014 wurden im Speicher XI in der Bremer Überseestadt die Ergebnisse eines Ideenwettbewerbs für schwimmende Bauten präsentiert. Teilnehmer waren etwa 25 Studenten(innen) der Fakultät Architektur, Bau, Umwelt der Hochschule Bremen, hier der Abteilung Bauingenieurwesen unter Leitung von Prof.Dr.Ing Carsten-Wilm Müller. Begleitet wurde die Arbeit außerdem von dem Bremer Architekten Burkard Bruns, der auch der Arbeitsgruppe Floating Homes von ÖkoStadt-Bremen angehört.
In insgesamt 5 Arbeitsgruppen präsentierten die Studenten(innen) ihre Projektideen, die von klassischen Schwimmhauskonzepten bis hin zu visionären schwimmenden Gärten reichten. Neben der zeichnerisch/räumlichen Darstellung legten die Teilnehmer besonderes Gewicht auf die entsprechenden technischen Ausführungsvorschriften ihrer Fachgebiete was Abmessungen, Materialverwendungen etc. anbelangt.
Die Vorschläge bezogen sich auf die Gebiete Hemelinger See, Überseestadt/alter Europa Hafen, Wendebecken und Grambker See.
Der umfangreichste und städtebaulich ambitionierteste Vorschlag war die sog. Werder See City. Dabei handelt es sich einerseits um ein wasserbaulich völlig neu zu erschließendes Gebiet südlich des Habenhauser Deiches, das im bisherigen Landschaftsschutzgebiet vor dem Werdersee und der kleinen Weser gelegen ist; hier soll nach der Idee ein ganzer schwimmender Stadtteil mit entsprechender Infrastruktur und Gastronomie im Kernbereich entstehen. Zusätzlich zu den schwimmenden Anlagen sind Pfahlbauten im Randbereich zum Deich hin vorgesehen. Schule, Kindergärten und ÖPNV sind hinter dem Deich bereits vorhanden, so dass sich diese Anlage in das Wohngebiet Habenhausen harmonisch einfügen würde. Die Wehrstraße im Grenzbereich zum Werder See müsste entsprechend erhöht werden, da das Areal geflutet werden muss. Jenseits dieses Areals, also im vorderen Bereich des Sees bis zur Karl-Carstens Brücke schlagen die Studenten(innen) ebenfalls eine Ansiedlung von schwimmenden Häusern vor, allerdings nur auf der Deichseite, nicht auf der zum Naturschutzgebiet hin gelegenen Seeseite. Um das Einbringen der schwimmenden Häuser zu erleichtern bzw. einen Umzug zu ermöglichen, soll eine kleine Schleuse von der Weser in das Areal führen. Als Bauplatz bieten sich z.B. die auf der gegenüberliegenden Weserseite vorhandenen Yachtwerften an.
Alle Anlagenvorschläge sind auf nachhaltige Energienutzung und nachhaltige Wasser- und Abwasserkonzepte gegründet.
Herr Bruns und Herr Müller bemühen sich, die Ergebnisse dieser Ideenrunde als Power Point Präsentation zusammenzufassen und damit einem breiteren Publikum verfügbar zu machen. ÖkoStadt wird versuchen, diese auf der Homepage zu präsentieren. Auf einer Veranstaltung von ÖkoStadt sollen die Studenten Gelegenheit erhalten, ihre Ideen erneut zu präsentieren.

Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993