Umwelt und Gesundheit!
Projektschulwoche am St.-Johannis-Gymnasium, Bremen
Am 23. September eröffnete Dr. Joachim Lohse, Bremer Senator für Umwelt, Bau und Verkehr die Projektschulwoche, und damit auch die Veranstaltungsreihe der Umwelt Tage Bremen. Die ersten beiden Tage dienten der Einführung in das Thema.
Frau Dr. Höflich vom Umweltbundesamt Berlin deutete in Ihrem Vortrag darauf hin, dass gewisse Umweltfaktoren Auslöser verschiedener Krankheiten sind bzw. diese noch verschlimmern können. Als Beispiel nannte sie die steigende Anzahl von Asthmaerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Asthma hängt einerseits von Vorerkrankungen der Familie ab, andererseits spielt der vermehrte Pollenflug, ausgelöst durch den Klimawandel, eine immer größere Rolle.
“Ist es stickig, werd´ ich zickig” lautete der Titel des Vortrages von Frau Haring vom Gesundheitsamt Bremen. Nach einer kurzen Einführung über die Arbeit des Gesundheitsamtes, wies Sie darauf hin, dass die Luftqualität in Klassenräumen häufig nach 20 Min. unzureichend ist. Frau Haring stellte darauf hin Care4Air vor. Die Aktion der INITIATIVE GESUNDHEIT ENTDECKEN ist eine Kampagne für gute Luft im Unterrichtsraum.
Nach den Vorträgen bildeten die Schülerinnen und Schüler Kleingruppen und Materialen zu den verschiedenen Themenbereichen wurden ausgehändigt.
Der Montag endete mit einer Vorführung der Dokumentation „Die Akte Alu“. Aluminium ist ein faszinierendes Metall. Es ist leicht zu verarbeiten und besitzt viele positive Eigenschaften. Es mehren sich jedoch Hinweise, dass dieses Metall gesundheitlich nicht ganz unbedenklich ist. Aluminium, so wird in dieser Doku deutlich, steht mit dem Auftreten von verschiedenen Krankheiten und Allergien im Zusammenhang.
Der Dienstag begann mit einem Vortrag von Herrn Rauch vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr zum Thema Lärm. Ob zu Hause, im Büro oder auf der Straße, Lärm ist allgegenwärtig und kann unter bestimmten Bedingungen krank machen. Frau Turleyski, Sportcoach aus Bremen, brachte die Schüler und Schülerinnen durch einen interaktiven Vortrag zum Thema Stress in Schwung. Klausuren verursachen bei vielen Schülern Stress. Am Ende forderte sie die Zuhörer und Zuhörerinnen auf einfach mal die Augen zu schließen und sich zu entspannen.
Am dritten Tag führten die Schüler und Schülerinnen als Kleingruppen Interviews bei verschiedenen Krankenkassen und Behörden, z.B. AOK Bremen, Barmer GEK und beim Gesundheitsamt Bremen durch. Sie sollten so einen Einblick bekommen, welche Gefahren von der Umwelt ausgehen und ob und wie Krankenkassen und Behörden die Öffentlichkeit aber auch ihre Versicherten über dieses Thema informieren und Hilfe anbieten.
Der Donnerstag stand dann ganz im Zeichen der Vorbereitung und Recherche für die Präsentationen am Freitag. In Form einer Messe musste jede Gruppe zum Ende der Projektschulwoche ihre Ergebnisse darstellen und vertreten. Diese Arbeiten wurden im Rahmen des Fachunterrichts benotet.
Die Auswertung der Daten der Luftgüteampeln (diese wurden den Schülern kostenlos vom Gesundheitsamt zur Verfügung gestellt) zeigten, dass die Luft vor allem in kleinen Räumen mit vielen Schülern häufig Werte aufwiesen, die vom Gesundheitsamt als hygienisch inakzeptabel eingestuft werden.
Die Projektschulwoche wurde von 80% der Schülerinnen und Schülern mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet. Hinsichtlich der Vorträge waren viele Befragten jedoch der Meinung, dass diese weniger geballt stattfindend sollten und/oder mit mehr „Mitmachfaktoren“ (wie der von Frau Turleyski) gehalten werden. Einige Schülerinnen und Schüler wünschten sich mehr Freiraum hinsichtlich der Wahl der Themen. Dennoch ist bei 53% der Befragten ein gesteigertes Interesse für das Thema Umwelt und Gesundheit entstanden.