Ist BIO gesünder?

24.10.2013     19:00 Uhr     Villa Ichon

Konventionell oder ökologisch – wirken sich die unterschiedlichen landwirtschaftlichen Methoden überhaupt auf unsere Gesundheit aus? Welche Gesundheitsrisiken birgt die Produktion unserer Lebensmittel? Und müssen nicht auch andere Faktoren wie Tierhaltung, Pestizideinsatz oder Transportwege berücksichtigt werden?

v.r.n.l.: Heinz Korte, Theo Schlüter, Prof. Dr. Gerold Rahmann

Diesen Fragen stellten sich am 24. Oktober 2013 in der Villa Ichon in einem Streitgespräch der Direktor des Thünen Instituts für Ökologischen Landbau Prof. Dr. Gerold Rahmann und Heinz Korte, Vizepräsident des niedersächsischen Landvolkes.

Theo Schlüter von Radio Bremen moderierte die Veranstaltung, die am Folgetag vom Nordwestradio um 15 Uhr gesendet wurde.

Nach der persönlichen Vorstellung der beiden Kontrahenten begann das Streitgespräch mit der Eingangsfrage: Ob man wirklich gesünder isst, wenn man sich mit Biolebensmitteln ernährt? Dabei wurde recht schnell deutlich und Einigkeit erzielt – auch ohne größeren Widerspruch aus dem Publikum – das sich Unterschiede in der Nahrungsmittelqualität selber nicht wissenschaftlich nachweisen lassen.

Der Streit entbrannte vor allem an der Frage des Unterschieds zwischen bäuerlicher Landwirtschaft und Agrarindustrie, wobei Gerold Rahmann sich besonders auf die Schwierigkeiten der ökologischen Landwirtschaft an seinem Arbeitsplatz in Holstein bezog. Dort seien vor allem Großagrarier mit Flächen bis zu 1000 Hektar vertreten, die allein schon durch die hohen EU-Zuschüsse pro Hektar zu Millionären gemacht werden. Heinz Korte verteidigte hingegen sowohl die größeren Betriebe gegen pauschale Vorwürfe als auch die Agrarindustrie gegen die nach seiner Ansicht zum Teil illegal erworbenen Kenntnisse, womit er das Eindringen und Filmen von Missständen in diesen Anlagen meinte.

Nach der persönlichen Vorstellung der beiden Kontrahenten begann das Streitgespräch mit der Eingangsfrage: Ob man wirklich gesünder isst, wenn man sich mit Biolebensmitteln ernährt? Dabei wurde recht schnell deutlich und Einigkeit erzielt – auch ohne größeren Widerspruch aus dem Publikum – das sich Unterschiede in der Nahrungsmittelqualität selber nicht wissenschaftlich nachweisen lassen.

Der Streit entbrannte vor allem an der Frage des Unterschieds zwischen bäuerlicher Landwirtschaft und Agrarindustrie, wobei Gerold Rahmann sich besonders auf die Schwierigkeiten der ökologischen Landwirtschaft an seinem Arbeitsplatz in Holstein bezog. Dort seien vor allem Großagrarier mit Flächen bis zu 1000 Hektar vertreten, die allein schon durch die hohen EU-Zuschüsse pro Hektar zu Millionären gemacht werden. Heinz Korte verteidigte hingegen sowohl die größeren Betriebe gegen pauschale Vorwürfe als auch die Agrarindustrie gegen die nach seiner Ansicht zum Teil illegal erworbenen Kenntnisse, womit er das Eindringen und Filmen von Missständen in diesen Anlagen meinte.

Im weiteren Diskussionsverlauf kamen vor allem aus dem Publikum Hinweise, die die Position des Ökolandbaus stützten insbesondere hinsichtlich der Folgen der agrarindustriellen Produktion auf die Tiergesundheit. Das Tier wird immer mehr auf Hochleistung a la Maschine gezüchtet, zu Kosten einer verkürzten Lebensdauer und einer Funktionsgarantie nur bei verstärktem Medikamenteneinsatz. Außerdem seien durch die Verdichtung der Produktion in der Fläche sowohl die Boden- als auch die Wasser- und Grundwasserverschmutzung durch Fäkalien und Medikamentenrückstände hervorzuheben. Ein besonderes Problem bei Medikamenten seien die Überdosierungen. Zwar vertrete auch der Ökolandbau den vorsichtigen und therapeutischen Einsatz von Antibiotika, die Agrarindustrie verabreiche das Medikament aber an alle Tiere präventiv und überdosiert. Die dabei entstehenden multiresistenten Keime können über kurz oder lang auch für die Menschen eine große Gefahr darstellen.

Schließlich stellt auch der Einsatz der Gentechnik keine Lösung dar, wie das Beispiel des Genmaises von Monsanto belegt. Eine Rückfrage bei Heinz Korte ergab, dass er sein Milchvieh mit Gensoja aus Südamerika füttert. Die sogenannte Genfreiheit scheint auch nur eine Irreführung der Verbraucher zu sein.

Alle Beteiligten waren mit der lebhaften Debatte zufrieden, die stellenweise ganz ohne Moderator auskam, so behände warfen sich die Kontrahenten die Bälle zu.

Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993