Partizipation von Migrantinnen und Migranten in Bremen

Rainer Schmidt, Senatskanzlei, Referat Integration, Bremen

Herr Schmidt berichtete über die Situation in Bremen. Vor drei Jahren hat Bremen einen Entwicklungsplan für Partizipation und Integration verfasst, an dessen Handlungsrichtlinien sich die Politik orientiert.

Die Ergebnisse der Hamburger Studie hält er für übertragbar auf Bremen. Nach seinen Erfahrungen bestätigt sich die Erkenntnis, dass die Menschen mit Migrationshintergrund eher eine heterogene Gruppe sind, ebenso wie die Aufnahmegesellschaft. In Bremen herrscht eine große Willkommensbereitschaft, aber es gibt genauso Widerstände bei der Aufnahme in den Quartieren, vielfach unabhängig vom Pass oder kulturellen Hintergrund der dort lebenden Anwohner*innen.

Bremen hat eine lange Tradition bei der Einbeziehung von Migrationsorganisationen. Sie stellen einen wichtigen Multiplikator für Beteiligung dar und dienen als Brückenbauer. Jedoch sind die ehrenamtlichen Erwartungen für solche Aufgaben mittlerweile zu hoch, als das es die Migrantenorganisationen mit ihren geringen Mitteln noch leisten können. Da obliegt es der Politik, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen.

Im Rahmen der politischen Beteiligung hat es in Bremen schon einige Verbesserungen gegeben, dennoch ist es schwer, Kandidaten für bspw. Beiräte zu finden – aber das betrifft nicht nur Migranten. Andererseits gibt es häufig verschiedene freiwillige Arbeiten zu übernehmen wie zum Beispiel die Begleitung von Verwandten oder Bekannten zu öffentlichen Terminen. Diese nicht datenerfasste Partizipation wird in der öffentlichen Diskussion oft außer Acht gelassen.

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Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993