Partizipation geht anders

Weshalb Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in städtischen Partizipationsprozessen kaum beteiligt sind

Ayse Ates, Bezirksamt Hamburg Nord, Fachplanung Integration

Frau Ates geht das Thema als Mitarbeiterin des Bezirksamtes Hamburg Nord von städtischer Seite her an. Auch sie kann empirisch betätigen, dass eine Ansprache auf persönlicher Ebene für eine Beteiligung grundlegend notwendig ist. Und damit ist mehr als nur ein telefonischer Anruf gemeint, sondern ein direktes persönliches Treffen.

Nach ihren Erfahrungen empfinden die meisten Menschen den Rahmen von Gremienarbeit als zu formell, zu bürokratisch. In politischen Gremien sitzen vorrangig ältere Herren, da sie Zeit haben und eine Aufgabe suchen. Dadurch sind andere Gruppen unterrepräsentiert und das beinhaltet neben den Menschen mit migrantischem Hintergrund auch Junge, Frauen, junge Familien etc. Ein Mangel an migrantischer Beteiligung in diesen Gremien erweist sich dann als besonders schwerwiegend, wenn gerade der migrantische Bevölkerungsanteil in dem Bezirk/Stadtteil hoch ist.

Für die Akteure hat Beteiligung immer Konsequenzen und auch einen verpflichtenden Anspruch. Wenn sich Menschen beteiligen, wollen sie auch sehen, dass ihr Aufwand etwas bewirkt.

Nach Frau Ates sollten sich die Akteure vor der geplanten/angestrebten Beteiligung drei Fragen stellen und für sich beantworten:

  1. Will man eine Beteiligung?
  2. Ist man bereit, neue Wege zu gehen?
  3. Wer ist der Ansprechende und hat er auch das nötige Know How (Sprache, Kompetenzen, Ressourcen)?


Eine Beteiligung setzt für eine sachgerechte Umsetzung notwendige Ressourcen auf beiden Seiten voraus.

Für ihren Bezirk hat Frau Ates eine Integrationsleitlinie erstellt. In ihrer Präsentation stellt sie den Entstehungsprozess und das Vorgehen bei den Runden Tischen Integration vor.

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Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993