Filmreihe

Fluchtgründe!

ÖkoStadt wird 2015 während des Kulturgärtenprojekts mehrere Filme zeigen; den Auftakt bildet der DoKu-Film Die Welt im Ausverkauf am 7.Mai in einer Gemeinschaftsveranstaltung mit attac im City 46 um 20 Uhr. Im Herbst werden dann drei weitere Dokumentar- und Spielfilme folgen und zwar am 10.9. sowie 1.u.15.10 wieder in Zusammenarbeit mit attac und im City 46.

Globale 2015

Am 7.5. wurde der Film Welt im Ausverkauf mit anschließender Diskussion im City 46 gezeigt. ÖkoStadt hat diesen Film im Verbund mit attac Bremen gezeigt und wollte damit seine Projektreihe Kulturgärten begleiten. Der Film deckte exemplarisch die Ursachen für Flucht und Vertreibung auf- nicht an Hand von ideologischen Behauptungen sondern vielmehr durch die Aussagen führender wirtschaftlicher Akteure sowie von Banken und Politikern in den betroffenen Ländern. Öffnung der Märkte und Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit waren wie so oft auch bei uns die Zauberworte, mit denen den machtlosen Bürgern afrikanischer Länder, beispielhaft an Äthiopien aufgezeigt, klargemacht werden sollte, dass nur eine Produktion für den internationalen Markt sie aus Armut und Unterentwicklung herausführen kann. Ein äthiopischer Minister verstieg sich sogar zu der planwirtschaftlichen Aussage, dass er mit Hilfe der Übereignung großer Agrarflächen an Konzerne, sein Land industrialisieren will, indem er die Landbevölkerung auf 10-20% reduziert.

Die daran anschließende sehr kontroverse Diskussion mit einem NGO-Vertreter rankte sich um die Problematik der Umwelt- Saatgutmonopole und Biospriterzeugung- und die von ÖkoStadt aufgeworfenen Frage, wem gehört eigentlich der Boden und hätte diese Massenaneignung von Landwirtschaftsflächen auch passieren können, wenn die Bauern Eigentümer wären.

Die Gegenargumentation lautete, dass nur Gemeinschaftseigentum einen Schutz verspricht und damit zwar keine Kredite gegen Hypothek generiert werden können, aber andererseits den einzelnen Bauern bei Überschuldung die Enteignung droht.

In der gegenwärtigen Situation ist jedenfalls das frühere Gewohnheitsrecht durch IWF-Konditionalitäten ausgehebelt und es wird dorthin zurück sicher keinen Weg geben. Die Frage stand am Ende im Raum, wie eine menschenwürdige Entwicklung und eine Modernisierung der Landwirtschaft ohne Agroindustrie und Monsanto erreicht werden kann.

Der einzige Weg zur Lösung eines globalen Problems sind weltweite lokale Lösungen. Ich glaube, es gibt eigentlich überhaupt nichts, was ausschließlich global wäre. Alles Globale hat vielmehr lokale Wurzeln.

Dr. Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993